Südafrikas Präsident veröffentlicht Marikana-Bericht

Freispruch für die politischen VerantwortungsträgerInnen

Es brauchte sehr viel öffentlichen Druck, bis Präsident Jacob Zuma am Abend des 25. Juni endlich den Bericht zum Massaker von Marikana vom 16. August 2012 der Öffentlichkeit vorstellte. Der Bericht war ihm von der Untersuchungskommission (Farlam-Kommission) am 31. März überreicht worden. Nach der Rede des Präsidenten kann ein erstes Fazit gezogen werden: Niemand wird angeklagt oder für die Morde verantwortlich gemacht. Die ganze Verantwortung für das Massaker an 34 streikenden Minenarbeitern wird auf die Polizei abgeschoben. Das Minenunternehmen Lonmin wird für Unterlassungen gerügt. Cyril Ramaphosa, damals Lonmin-Direktor und Mitglied des Verwaltungsrats sowie heutiger Vizepräsident Südafrikas, wird, wie weitere zuständige MinisterInnen, ausdrücklich von jeder Schuld freigesprochen. Der Bericht unterlässt es, Entschädigungen an die betroffenen Minenarbeiter und deren Familien zu empfehlen.

Medienmitteilung von KEESA vom 26.6.2015