Informationsbulletin Nr. 68

Die entlassenen Textilarbeiterinnen protestieren seit Monaten vor der geschlossenen Triumph-Fabrik.

Arbeiterinnen wehren sich gegen Fabrikschliessung durch Schweizer Konzern in den Philippinen

Rund 3600 Arbeiterinnen hat der in der Schweiz ansässige Unterwäsche-Multi Triumph letztes Jahr in den Philippinen und Thailand auf die Strasse gestellt. Anfangs Jahr ereilte 253 ArbeiterInnen der Kartonfabrik in Deisswil bei Bern ein ähnliches Schicksal. Von einer Entlassungswelle infolge permanenter Restrukturierungen muss beim Basler Clariant-Konzern gesprochen werden: 4000 Entlassene im Jahr 2004, 2200 Entlassungen drei Jahre später und letztes Jahr nochmals 1300. Die brutalen Auswirkungen der globalen Profitlogik von Unternehmen zeigen sich längst überall: Massenentlassungen und Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse, Lohnkürzungen sowie Abwälzung von sozialen Kosten auf die Betroffenen oder Gemeinden, zunehmende Verschlechterung von Arbeitsbedingungen und Gesundheitsprävention sowie permanente Versuche, die Gewerkschaften zu schwächen.

Während jedoch hier in der Schweiz über Sozialpläne (noch) verhandelt werden kann und ein soziales Auffangnetz besteht, stehen die Arbeiterinnen in den Philippinen auf der Strasse, ohne dass sich der Konzern an rechtliche Verpflichtungen hält. Forderungen nach Verhandlungen oder auch nur Gesprächen werden vom Triumph-Management übergangen, die Gewerkschaft der Textilarbeiterinnen wird derweilen von Sicherheitskräften eingeschüchtert. Mit Schadenersatzforderungen soll sie mundtot gemacht werden.

Um der globalen Konzernarroganz entgegenzutreten und die weltweite soziale Abwärtsspirale zu bremsen, ist es deshalb zentral, die transnationalen Konzerne, gerade wenn sie ihren Sitz in der Schweiz haben, in die Pflicht zu nehmen und den Widerstand und die Kämpfe wie jene der Textilarbeiterinnen in den Philippinen zu unterstützen. Mit viel Mut gegenüber dem Unterwäsche-Giganten Triumph fordern sie ihre Rechte ein und wollen die Produktion in die eigenen Hände nehmen.